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Demontagen/Reparationen

Ein Vortrag von: 

Jochen Leimert, Dresden

Veranstaltungsdatum: 

24. April 2025 
– 18:00 Uhr

Veranstaltungsort: 

Volksbank Chemnitz, Innere Klosterstraße 15, Vortragssaal

Veranstaltungsinformation:

Der Dresdner Jochen Leimert geht in seinem Vortrag einem oft vergessenen Aspekt der Wirtschaftsgeschichte der Sowjetischen Besatzungszone am Chemnitzer Beispiel nach.

Frühjahr 1945: Das nationalsozialistische Deutschland ist besiegt, die Luftangriffe sind vorbei, die Waffen schweigen. Die aufkommende Hoffnung auf eine bessere Zukunft bekommt bald neue Dämpfer. Auch in Chemnitz machen sich Trophäenkommissionen und Wirtschaftskommandos der sowjetischen Besatzungsmacht auf die Suche nach Wertvollem. Ganze Industriebetriebe werden demontiert und nach Osten gebracht. Meist müssen die Arbeiter ihre Betriebe selbst ausräumen, kaum jemand traut sich Widerstand zu leisten.
Während die Westmächte sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit Demontagen zurückhielten, schädigten die entsprechenden Aktionen der Sowjetunion die ostdeutsche Wirtschaft nachhaltig. Ihr Nutzen für die Sowjetunion selbst erscheint fraglich.

Eintritt für Nicht-Mitglieder 4 €

Kurzer Rückblick auf den Vortrag

25 Gäste waren an diesem Abend der Einladung zum Vortrag gefolgt und konnten in 90 Minuten viel Wissenswertes zum Thema erfahren.

Zunächst ging der Referent auf die Chemnitzer Wirtschaft vor und während des 2. Weltkrieges ein, die die Stadt als führenden Wirtschaftsstandort Sachsens in dieser Zeit prägte. Anschließend schilderte er den Beginn der Demontagen 1945 und das Vorgehen der Trophäenkommissionen und Wirtschaftskommandos der sowjetischen Besatzungsmacht in Chemnitz auf der Suche nach Wertvollem. Ganze Industriebetriebe werden demontiert und nach Osten abtransportiert. Meist mussten die Arbeiter ihre Betriebe selbst ausräumen, kaum jemand wagte es, Widerstand zu leisten. Mit Hilfe von Dokumenten aus sächsischen Archiven und russischen Quellen konnte er über das Ausmaß und die Folgen der zweiten Welle im Frühjahr 1946 berichten. Auch der Kampf um die Wiederbelebung der Chemnitzer Industrie und die Sorgen und Bemühungen, die Demontagen einzudämmen, kamen zur Sprache. Abschließend gab er einen Überblick über den Verbleib und die Verwendung der Demontagegüter, der interessante Fakten enthielt.

Wir danken dem Referenten für seine Ausführungen.