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Das Schocken-Kaufhaus an der Brückenstraße

Ein Vortrag von: 

Jan Weise

Veranstaltungsdatum: 

14. Juli 2025 
– 18:00 Uhr

Veranstaltungsort: 

Geschäftsstelle, Franz-Mehring-Str.7

Veranstaltungsinformation:

Unser Vereinsmitglied Jan Weiße, Mitarbeiter im smac, wird einen interessanten Einblick in die Geschichte dieses ehrwürdigen Hauses geben.
Eröffnet als repräsentative Filiale des Schocken-Warenhauskonzerns und gebaut im Stil der Neuen Sachlichkeit wurde das Haus mit seinem eleganten Schwung fast 70 Jahre durchweg als Kaufhaus genutzt und beherbergt seit 2014 das Staatliche Museum für Archäologie. Jan Weiße wird einen reich bebilderten Einblick in das Werk des Architekten, Erich Mendelsohn geben, den Schocken Konzern mit der Bedeutung der Chemnitzer Filiale erläutern und zum Schluss Leben und Wirken des Eigentümers, Salman Schocken in den Fokus rücken.
Um Voranmeldung wir gebeten!
Der Rückblick zum Stammtisch
Am Montagabend, dem 14. Juli 2025, konnte der Chemnitzer Geschichtsverein zu seinem regelmäßigen Geschichtsstammtisch 14 interessierte Gäste in den Vereinsräumen an der Franz-Mehring-Straße 7 begrüßen. Im Mittelpunkt stand diesmal ein prägendes Bauwerk der Chemnitzer Stadtgeschichte: das ehemalige Schocken-Kaufhaus an der Brückenstraße.
Der Vortrag von Jan Weiße, Mitarbeiter im Staatlichen Museum für Archäologie (smac) und langjähriges Vereinsmitglied, bot einen reich bebilderten und facettenreichen Einblick in die Geschichte des Hauses, das heute das smac beherbergt.
Eröffnet wurde das Kaufhaus in den 1930er Jahren als eine der modernsten Filialen des Schocken-Konzerns. Entworfen von Erich Mendelsohn, einem der bedeutendsten Architekten der Klassischen Moderne, wurde das Gebäude schnell zu einem Wahrzeichen der Neuen Sachlichkeit – mit seiner markanten, geschwungenen Fassade und der funktionalen Gestaltung.
Weiße spannte in seinem Vortrag einen weiten Bogen: von der architektonischen Bedeutung des Gebäudes über die Rolle des Schocken-Konzerns im deutschen Einzelhandel bis hin zum Schicksal des Unternehmers Salman Schocken, dessen Leben und Wirken von der jüdischen Kultur, dem liberalen Bildungsbürgertum und der Emigration nach Palästina geprägt war.
Besonders eindrucksvoll waren die historischen Fotografien und Pläne, die das Publikum durch die wechselvolle Geschichte des Hauses führten – von der Blütezeit als Kaufhaus über die Zeit des Nationalsozialismus bis zur heutigen Nutzung als archäologisches Museum.
Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine angeregte Diskussion über den Erhalt von Bauhaus-Architektur in Chemnitz, den Umgang mit jüdischem Erbe in der Stadt sowie persönliche Erinnerungen an das Kaufhaus zu DDR-Zeiten.
Der Chemnitzer Geschichtsverein bedankt sich herzlich bei Jan Weiße für den kenntnisreichen Beitrag sowie bei allen Gästen für ihr reges Interesse.