Broschüre

"Die Villen an der Dresdner Straße"

Diese Broschüre soll der Auftakt für eine Reihe mit Beiträgen zur Geschichte des Stadtteils Sonnenberg sein, die von der Arbeitsgruppe Sonnenberg-Geschichte begleitet und unterstützt wird. Diese „Beiträge zur Sonnenberg-Geschichte" sollen in den folgenden Jahren jeweils zum Sonnenbergfest erscheinen und einem bestimmten Thema gewidmet sein.

Im ersten Heft wird von Frau Petra Habelt über „Die Villen an der Dresdner Straße" berichtet, die zum Teil in den letzten 15 Jahren grundhaft saniert wurden und nun in neuem Antlitz strahlen. Doch auch die Villen, die noch auf ihre Sanierung warten, sollen hier nicht vergessen werden. Ausgehend von den zugänglichen Quellen soll darüber erzählt werden, was war, was ist und was in Zukunft vielleicht sein wird. Wenn Steine sprechen könnten, so hätte jede dieser Villen viel über ihr abwechslungsreiches Schicksal zu berichten.

Die Geschichte der Villen an der Dresdner Straße ist eng verbunden mit der Ansiedlung der ersten Industriestandorte am westlichen Rand des Sonnenberges. Diese Industrieareale legten den Grundstein für die spätere Bebauung und Besiedlung des ganzen Sonnenberges.

Lassen Sie uns also etwa 160 Jahre in der Geschichte zurückreisen. Um 1850 finden wir hier an der Dresdner Straße, die damals übrigens noch Chaussee nach Dresden hieß, zu beiden Seiten noch eine ländliche Idylle mit Wiesen und kleinen Wäldchen. Die Straße mag von Pappeln gesäumt und das Reisen nach Freiberg und Dresden mit der Postkutsche doch recht beschwerlich gewesen sein. Aber die Industrielle Revolution warf bereits ihre Schatten voraus. Gerade hier, in unmittelbarer Nähe dieser Straße, fand sie ihre Umsetzung und Herausforderung im Bau der Eisenbahnstrecke Riesa - Chemnitz. Brachte doch gerade das neue Verkehrsmittel Eisenbahn eine Erleichterung beim Transport der Rohstoffe und der Erzeugnisse, die in den Chemnitzer Produktionsstätten hergestellt wurden. Andere große Städte wie Dresden, Leipzig und Hamburg konnten so schneller und einfacher erreicht werden. Viele Fabrikbesitzer wollten das ausnutzen und siedelten ab ca. 1860 ihre Produktionsstätten in der Nähe des neuen Bahnhofs bzw. Güterbahnhofs an.

Zur damaligen Zeit war es üblich, dass der Besitzer einer Fabrik auch seine Villa in unmittelbarer Nähe seines Betriebes baute, denn er war „morgens der erste und abends der letzte" in den Produktionshallen. So entstanden an der Dresdner Straße in der Nähe des Chemnitzer Bahnhofs nicht nur Industriegebiete, sondern auch die dazugehörigen Fabrikantenvillen. Die Bauherren haben damals keine Mühe gescheut, die Villen architektonisch repräsentativ zu gestalten und damit ihren Wohlstand zu demonstrieren.

Die Villen sind nun zum großen Teil in alter Pracht wieder erstanden. Fünf Villen warten noch auf ihre Sanierung, für drei der Gebäude liegen bereits Sanierungskonzepte bzw. Projektideen zur Sanierung und Nachnutzung vor. Wir hoffen sehr, dass sie so schnell wie möglich umgesetzt werden und das Stadtbild und insbesondere den Sonnenberg weiter verschönern. Für die letzten beiden Gebäude mit ungewisser Zukunft ist die Hoffnung groß, dass auch für sie noch Investoren für deren Erhaltung und Sanierung gefunden werden, damit dieses einzigartige Ensemble an der Dresdner Straße mit allen zehn Villen auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt

 

Diese Broschüre können Sie für 5,00 € käuflich erwerben bei:

der Touristinformation Chemnitz, Markt 1, 09111 Chemnitz

der AG Sonnenberg-Geschichte, Würzburger Straße 29, 09130 Chemnitz

dem Chemnitzer Geschichtsverein e. V., Franz-Mehring-Str. 7, 09112 Chemnitz

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