Schon von weitem blinkt er in
der Sonne, der neu verlegte Stolperstein in der Sonnenstraße. Dort wo wir heute
das neue Parkhaus finden, stand früher das Haus Nr. 16. Hier war die letzte
selbst gewählte Adresse des Chemnitzer Maschinenarbeiters Arnold Josef Winter.
Trotz Verbots durch das Naziregime, sprach er sich offen gegen den Krieg und die
Regierung Hitlers aus. Als er zum Kriegsdienst eingezogen wurde, versuchte er
Soldaten zu überzeugen, dass die Berichte der Wehrmacht kaum der Wahrheit
entsprechen konnten. Damit machte er sich aber auch viele Feinde und wurde
schließlich verraten.
Am 2. Dezember 1943 wurde er zum Tode durch Erschießen verurteilt. Das Urteil
lautete: "Als alter Kommunist wegen Zersetzung der Wehrkraft zum Tode verurteilt."
Im letzten Brief an seine Familie schreibt er: "Meine liebe Else und Kinder,
wenn Du diese Zeilen erhältst, bin ich nicht mehr unter den Lebenden...So rufe
ich Euch, meinen Lieben, das letzte Lebewohl zu...Erziehe die Kinder in meinem
Sinne so, dass sie immer gut an ihren Papa denken..."
Das Urteil wurde am 11. Dezember 1943 in Paris vollstreckt.
Der letzte Satz der Todesnachricht, die die Familie vom Heeresjustizinspektor in
Frankreich erhielt, hieß: "Es ist nicht zugelassen, eine Todesanzeige in der
Tageszeitung zu veröffentlichen."
Der Stolperstein für Arnold Winter wurde von der WG 003 der Volkssolidarität
gestiftet und am 7. April 2009 vom Künstler Gunter Demnig in der Sonnenstraße
verlegt.
Petra Habelt
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