Chronik der Stadt Chemnitz
Um 1136 Stiftung des Benediktinerklosters St. Marien durch Kaiser Lothar III.
1143 Urkundliche Bestätigung und Verleihung des Marktrechtes für das Kloster durch König Konrad III., erstmalige Erwähnung „locus Kameniz“
nach 1170 Vermutliche Gründung der Stadt Chemnitz als Reichsstadt
Ende des 12. Jahrhunderts Bau des Roten Turmes und des Hohen Turmes
Um/nach 1200 Besiedlung der Chemnitzaue
1264 Urkundliche Erwähnung der Johanniskirche und der Stadtmauer
1290/91 Die Reichsstädte Altenburg, Chemnitz und Zwickau schließen ein Bündnis
1308 Schutzbrief des wettinischen Markgrafen für die Stadt und das Kloster
1324 König Ludwig verpfändet das Pleißenland mit drei Reichsstädten für 5000 Mark Silber an Markgraf Friedrich
1333 Großer Stadtbrand
1357 Die Markgrafen Balthasar und Friedrich erteilen vier Bürgern das Recht zur Anlegung einer Landesbleiche an der Chemnitz
1379/89/95 Stadtbrände
1402 Der Rat der Stadt kauft vom Benediktinerkloster die Dörfer Borssendorf und Streitdorf
1414 Innerstädtische Auseinandersetzungen, Auflösung der Innungen durch den Markgrafen
1423 Kurfürst Friedrich verkauft der Stadt seine Gerichte
1466 Erwähnung des ersten Kupferhammers nördlich der Stadt
1471 Landesherrliche Bestätigung der Anlage einer Saigerhütte bei Chemnitz durch Nickel Thiele und seine Gesellschaft
1477 Errichtung eines weiteren Kupferhammers an der Pforte durch Ulrich Schütz
1485 Errichtung eines Franziskanerklosters an der Pforte
1496-1498 Errichtung eines steinernen Rathauses am Marktplatz
1498-1500 Errichtung eines dreistöckigen Gewandhauses
1524 Erhebungen gegen den Rat und Bierkrawalle
1539 Erste Kirchenvisitation in Chemnitz
1541 Sequestration des Benediktinerklosters
1531-1555 Dr. Georgius Agricola in Chemnitz, 1546, 1547, 1551 und 1553 Bürgermeister, in Chemnitz entsteht sein Hauptwerk „De re metallica libri XII“
1546/48 Umwandlung des Benediktinerklosters in ein Schloß
1547 Chemnitz wird in den Schmalkaldischen Krieg einbezogen
1613 Pestjahr: 941 Einwohner sterben an der Seuche
1631 Großer Stadtbrand: 300 Häuser werden vernichtet
1632 Chemnitz wird vom Dreißigjährigen Krieg betroffen, der kaiserliche General Holk belagert die Stadt und erobert sie
1648 am Ende des Dreißigjährigen Kriegs sind von 448 Häusern in der Innenstadt 288 zerstört, die Kriegsschulden betragen 194 500 Taler
1696 Errichtung einer kursächsischen Post von Leipzig nach Annaberg mit Station in Chemnitz
1731 Bestätigung der Statuten der Strumpfwirkerinnung
1756 Einweihung der neuen Johanniskirche (später Paulikirche)
1756 – 1763 Chemnitz wird während des Siebenjährigen Krieges von preußischen Truppen besetzt, die Verluste der Stadt belaufen sich auf 1,1 Millionen Taler
1765 Erste Kattundruck-Manufaktur
1799/1800 Errichtung der ersten Baumwoll-Maschinen-Garnspinnereien (Gebr. Bernhard in Harthau, Wöhler & Lange unterhalb vom Schloß)
1811 C. G. Haubold und J. S. Schwalbe beginnen mit dem Maschinenbau
1812 in und um Chemnitz arbeiten 35 Baumwollspinnereien
1813 Gefecht bei Hilbersdorf zwischen Franzosen und verbündeten Russen und Österreichern
1822 Erster Einsatz von Dampfmaschinen bei Pfaff & Sohn, und G. F. Heymann
1827 Einführung der Jacquardmaschine in der Weberei
1830 Revolutionäre Unruhen in Sachsen, in Chemnitz werden 50 Bauern aus der Amtsfronfeste befreit
1831 Erste Wahl von Stadtverordneten
1836 Gründung der Königlichen Gewerbeschule
1837 Richard Hartmann eröffnet mit einem Partner eine Maschinenbaufirma
1838 Einweihung des Stadttheaters am Stadtgraben
1848 Ablieferung der ersten Lokomotive durch Richard Hartmann
1848 Revolution in Deutschland, die Chemnitzer richten demokratische Forderungen an den König, im September Barrikadenkampf in der Innenstadt
1852 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Riesa – Chemnitz
1860 Die Stadt erwirbt den Schlossteich und das umliegende Gelände und beginnt mit der Gestaltung als Park und Erholungsstätte
1866 Gründung der Städtischen Berufsfeuerwehr
1871 Streik von 8000 Metallarbeitern zur Einführung des 10-Stunden-Normal-Arbeitstages endet mit einer Niederlage der Arbeiter
1883 Chemnitz wird Großstadt 103.000 Einwohner
1893 Erste elektrische Straßenbahn
1909 Einweihung König Albert Museum und Neues Stadttheater (ab 1925 Opernhaus)
1911 Einweihung des Neuen Rathauses
1914-1918 im Ersten Weltkrieg verlieren 8000 Chemnitzer Männer ihr Leben
1924 Bau der Dresdner Bank am Beckerplatz
1926 Inbetriebnahme des Flugplatzes Stollberger Straße
1930 Höchste Einwohnerzahl 360.000; Eröffnung des Kaufhaus Schocken, gebaut nach Plänen des Architekten Erich Mendelsohn
1933 SA-Einheiten besetzen das Rathaus und beginnen mit Errichtung der nationalsozialistischen Herrschaft in Chemnitz
1938 Auto Union verlegt ihren Sitz nach Chemnitz
1938 Zerstörung der Synagoge
1942 Erste Deportationen jüdischer Bürger
1945 Verheerende Luftangriffe im Februar und März, 3700 Menschen verlieren ihr Leben, 80 Prozent der Innenstadt zerstört
1945 Aufruf der Antifaschistischen Front, Neugründung von Ortsgruppen der KPD, SPD, CDU, LDP; Bildung einer neuen Stadtverwaltung
1948 Erste Wohnungsneubauten
1952 Chemnitz wird Bezirksstadt
1953 Umbenennung von Chemnitz in Karl-Marx-Stadt
1965 800-Jahrfeier
1968 Übergabe des neuen Omnibusbahnhofes am Schillerplatz
1971 Einweihung Karl-Marx-Monument
1986 Technische Hochschule wird Universität
1989 Gewaltfreie Demonstrationen Zehntausender Chemnitzer
1990 Erste demokratische Kommunalwahl nach 1946, Rückbenennung der Stadt in Chemnitz
1993 Eröffnung des größten sächsischen Einkaufszentrums des Chemnitz Centers Röhrsdorf
1996 Grundlegender Beschluss zur Bebauung der Innenstadt
Mai 2003 Einweihung der neuen Synagoge (Architekt Prof. Alfred Jacoby) an der Stollberger Straße.
2004: Übergabe des 2. Abschnittes der Rathaus-Passage. Eröffnung des Kulturkaufhauses DAStietz. 750-Jahr-Feier der Jakobikirche sowie der Stadtteile Einsiedel und Wittgensdorf.
2005: Inbetriebnahme eines weiteren Abschnittes des Südverbundes. Verleihung des Titels "Stadt der Wiedervereinigung" an Chemnitz durch den Fernsehsender History Channel.
2006: Wahl von Barbara Ludwig (SPD) zur Oberbürgermeisterin. 2. Preis im DIFA-AWARD (Immobilienpreis der Städte) an Chemnitz für die Entwicklung der Innenstadt.
2007: Eröffnung des Museums Gunzenhauser mit Werken bedeutender Künstler des 20. Jahrhunderts. Installierung von eigenen Ortseingangsschildern an allen Chemnitzer Stadtteilen.
2009 – Chemnitz ehrt Richard Hartmann anlässlich seines 200. Geburtstages mit zahlreichen Veranstaltungen. Höhepunkt war die Nachgestaltung des historischen Lokomotivtransport am 22. August 2009
2013 - Am 22. März wird an der ehemaligen Bernhardschen Spinnerei eine Tafel enthüllte, die an den Aufenthalt Goethes erinnert
2014 - Am 15. Mai eröffnet im ehemaligen Kaufhaus Schocken das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz (smac).
2018 – Die Ersterwähnung des „locus kameniz“ im Jahre 1143 ist Anlass für die 875 Jahrfeier der Stadt, die mit einer Vielzahl von Veranstaltungen begangen wird. Eröffnung des Technischen Rathauses an Stelle des langjährigen "Conti-Lochs".
2020/21 - Chemnitz wird der Titel "Europäische Kulturhauptstadt 2025" zuerkannt.
* Friedrich Georg Wieck, Sachsen in Bildern, Reprint Leipzig 1990
** Trümmerfrauen, Gabriele Viertel/ Stefan Weingart, Chemnitz - Geschichte der Stadt, Wartberg Verlag 2002
*** Beiträge zur Heimatgeschichte Heft 2, Chemnitz 1952
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